Ich weiß, dass das eine der nervigsten Fragen ist, die man einem Studierenden stellen kann. Aber hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was du nach deinem Uni-Abschluss machen willst? Vermutlich geht es dann über kurz oder lang auf Jobsuche. Und dabei können sogenannte Businessnetzwerke wie Xing und LinkedIn helfen. Sie bieten sowohl die Möglichkeit, Lebensläufe zu erstellen, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, als auch aktiv einen neuen Job zu suchen oder Headhunter auf sich aufmerksam zu machen. Sie vereinen also die Vorteile aus sozialen Netzwerken, Jobbörse und einer digitalen Bewerbungsmappe.
Viele freie Stellen werden über bereits bestehende Kontakte vergeben. Beziehungen und Kontakte in der Businesswelt sind also wichtig zu haben. Und diese können über die Businessnetzwerke aufgebaut werden. Auch können Unternehmen von Bewerbern fordern, dass die Kontaktaufnahme via XING oder LinkedIn erfolgt. Dafür bietet es sich also an ein schon gepflegtes Profil vorweisen zu können. Andersrum gibt es auch die Möglichkeit von Bewerbern aktiv zu werden und die Arbeitgeber selbst zu finden und zu kontaktieren.
Der größte Unterschied, ist dass Xing auf den deutschsprachlichen Raum eingestellt und LinkedIn ist international aktiv. Bei beiden Netzwerken richten sich die Jobinserate zum größten Teil an Fachkräfte mit akademischer Ausbildung. Die Art der freien Jobs, also die Position und der Fachbereich aber auch die Anzahl der inserierten Stellen, unterscheidet sich dabei nur minimal zwischen XING und LinkedIn.
LinkedIn bietet mit LinkedIn Learning eine große Plattform für digitales Lernen zur Verfügung. Es stehen ca 16.000 Kurse von Fachleuten zu Themen aus allen erdenklichen Berufszweigen zur Verfügung. Verschiedenen Themen werden angeboten, angefangen von Wirtschaft und Technologie bis hin zu kreativen und künstlerischen Themen. Die meisten Kurse sind an Einsteiger gerichtet, einige aber auch an Profis. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Lernvideos auf Deutsch verfügbar sind. LinkedIn Learning kostet 30 Euro/Monat. Der erste Monat ist dabei kostenlos.
Wichtig ist, wie bei herkömmlichen Bewerbungen auch, dein Profil professionell zu halten. Achte darauf, dass dein Lebenslauf vollständig und ohne Rechtschreib- und Grammatikfehler ist. Dein Profilbild ist das Aushängeschild deines Profils. Es gibt Zahlen darüber, dass Profile mit Bild deutlich häufiger angesehen wird und somit auch mehr Beachtung von Personalern bekommt. Wichtig ist, dass du ein professionelles Bild nimmst. So, wie du es für deine Bewerbungsmappe auch machen würdest. Ein Blick in die Privatsphäre-Einstellungen ist gerade zu Beginn der Nutzung sehr wichtig. Dort kannst du einstellen, wer dein Profil sehen kann, wie es zu finden ist und was darauf sichtbar ist.
Natürlich ist auch im Umgang mit diesen Karrierenetzwerken ein Blick auf den Datenschutz sehr wichtig. Siehe dazu auch unseren Artikel zu Datenschutz https://wiki.services.philnet.ad.uni-koeln.de/privacy/general. Generell gilt, dass natürlich alle Informationen, die du auf deinem Profil angibst, öffentlich sichtbar sind. Die beiden Netzwerke haben aber etwas unterschiedliche Datenschutzeinstellungen, die man treffen kann.
LinkedIn: https://de.linkedin.com/legal/privacy-policy Alle Informationen sind öffentlich sichtbar, d. h. Mitglieder, die sich in das Netzwerk einloggen, sowie Kunden der LinkedIn-Dienste können sie sich ansehen. Dies gilt auch für Ihre Aktivitäten innerhalb des Dienstes Es gibt Datennutzungen, die du nicht über die Einstellungen beeinflussen kannst. Bei LinkedIn werden die Daten immer mit Partnerunternehmen und externen Dienstleistern geteilt.
Xing: https://privacy.xing.com/de/datenschutzerklaerung Xing verschpricht, dass personenbezogene Daten der Nutzer laut Datenschutzerklärung keinesfalls an Dritte zu Werbe- oder Marketingzwecken weitergegeben werden. Bei Xing lassen sich spezifischere und strengere Datenschutzeinstellungen treffen. Du kannst zum Beispiel dein Profil komplett auf privat schalten. Du bist dann aber auch für potentielle Arbeitgeber unsichtbar. Du musst also stets zwischen Datenschutz und Sichtbarkeit eine angemessene Balance finden.
Du kannst zum Beispiel bestimmen, ob dein Profil von Suchmaschinen gefunden werden darf und ob Nicht-Mitglieder deine Informationen sehen können. Voreingestellt ist hier die öffentliche Sichtbarkeit. Außerdem lässt sich auch innerhalb von Xing Datenschutz-Einstellungen treffen. So kannst du die Sichtbarkeit deiner Kontaktliste und deiner Aktivitäten regeln. Auch lässt sich einstellen, wem deine Aktivitäten angezeigt werden und wer die Nachrichten senden darf.
Für weitere Informationen für die optimale Nutzung von Xing empfehlen wir ein umfangreiches E-book von LVQ, welches hier zu finden ist. Für LinkedIn empfehlen wir den Hilfebereich, welcher von LinkedIn selber erstellt wurde. Diesen findest du hier. Besonders zu empfehlen ist der Blog-Eintrag „Wie erstelle ich ein gutes LinkedIn Profil?“ und „Was Personen in Ihrem Profil sehen können“.
Sowohl von Xing als auch von LinkedIn gibt es kostenlose und Premium-Accounts.
Xing: Zu Beginn reicht für Studierende der kostenlose Account. Die wichtigsten Funktionen stehen in der Basics-Version zu Verfügung. Wenn du beruflich netzwerken möchtest, dann lohnt sich ein Premium-Account. Mit diesem kannst du dann
Für Studierende kostet der Xing Premium-Account monatlich 3,95 € bei einem Jahresabo und 4,95 € für ein 3-Monats-Abo. Weitere Informationen findest du hier
LinkedIn: Die Basisversion reicht für Studierende erstmal vollkommen aus, man kann fast alle Funktionen gratis nutzen, nur gibt es dabei teilweise Beschränkungen. Eine Vergünstigung für Studierende gibt es nicht. Die Premium-Accounts können probeweise, zum Beispiel in der Phase der intensiven Bewerbungen, für einen Monat kostenfrei getestet werden. Es gibt dabei verschiedene Ausführungen von Premium-Accounts.
Eine davon ist die Premium Essentials Version. Neben allen Funktionen des LinkedIn Basic-Accounts hast du mit Premium Essentials zusätzlich die Möglichkeit, fünf Nachrichten pro Monat an Nicht-Kontakte zu versenden, die Suchfunktion kann unlimitiert benutzt werden und du kannst außerdem sehen, wer dein Profil besucht hat und woher der Besucher kommt. Für Bewerber ist interessant, dass der Recruiter dein Profil als erstes in seiner Liste aufgezählt bekommt. Zudem kannst du dich mit anderen Bewerbern direkt vergleichen. Die Kosten für den LinkedIn Premium Essentials Account belaufen sich auf ca. 10€ im Monat oder 99 Euro im Jahr.
Um freie Stellen zu finden und sich auf diese zu Bewerben empfiehlt LinkedIn die Version Premium Career. In LinkedIn Premium Career sind alle Basic-Funktionen sowie Premium Essentials-Funktionen enthalten. Und es gibt weitere Funktionen, die in LinkedIn Premium Career genutzt werden können. Wenn man sich für einen Job bewirbt, zählt man zu den vorgestellten Bewerbern. Man gewinnt ausführliche Einblicke der anderen Bewerber hinzu. Außerdem werden zusätzlich Videokurse angeboten, mit denen man die eigenen Fähigkeiten erhöhen kann. Die LinkedIn Kosten für LinkedIn Premium Career betragen ca. 30€ im Monat. Weitere Informationen findest du hier.