Auch uns ist bewusst, dass es ziemlich nervig sein kann, alle Programme einzeln zu aktualisieren. Eventuell übersiehst du ein Programm.
Aus diesem Grund möchten wir dir das Konzept der Package Manager näher bringen. Mit einem Package Manager kannst du Software effizienter installieren, aktualisieren und deinstallieren.
Package Manager erleichtern dir die Verwaltung von Programmen auf deinem Computer. Dabei ist es wichtig, zwei Typen von Package Managern zu unterscheiden:
Wir gehen hier nur auf Package Manager innerhalb des Betriebssystems ein.
Wahrscheinlich benutzt du schon längst Package Manager, ohne es zu wissen. Hier ein paar Beispiele:
Zunächst müssen wir dir sagen, dass es mehrere Bedeutungen für das Wort Software Package gibt.
Oft wird die Microsoft Office Suite oder LibreOffice als Software Package verstanden, weil sie verschiedene Programme enthalten. Diese Art von Software Packages meinen wir an dieser Stelle nicht!
Im Kontext von Package Managern verstehen wir „Package“ auf einer kleineren Ebene. Hier geht es darum, dass du ein Programm installieren möchtest, dass dann aber zusäzliche Programme benötigt, damit es funktioniert. Zum Beispiel benötigt der Quelltext-Editor „Visual Studio Code“ von Microsoft zusätzlich noch ein Framework namens „DotNet“. Ohne dieses Framework würde Visual Studio Code nicht funktionieren. Ein Package Manager wird automatisch diese Framework mitinstallieren, es sei denn, es ist bereits installiert.
Ein Package enthählt also Informationen, über notwendig benötigte Software, die für ein Programm notwendig ist. Die notwendig benötigte Software wird auch Abhängkeit genannt. In unserem Beispiel mit „Visual Studio Code“ ist das Framework „DotNet“ eine solche Abhängigkeit, da Visual Studio Code nicht ohne das Framework funktioniert.
Daher kommt es vor, dass du nur ein Programm installieren möchtest, der Manager aber am Ende mehr Packages installiert. Dabei handelt es sich dann um diese zusätzlichen Abhängigkeiten.
Package Manager sind nicht der heilige Gral der Softwareverwaltung. Sie sind nicht fehlerfrei, aber sie nehmen dir eine menge Arbeit ab. Wir denken, dass die Vorteile überwiegen.
Auf der Seite Hackernoon findest du weitere Vorteile von Package Managern in englischer Sprache.
Package Manager sind System-Level-Anwendungen. Das bedeutet, dass nicht du die Installation durchführst, sondern der Package Manager. Statt dich durch Fenster durchzuklicken und Pfadangaben auszuwählen, übernimmt das der Package Manager für dich. Dabei werden (meistens, unserer Erfahrung nach aber immer) keine überflüssigen Programme installiert. Vielleicht hast du schonmal aus Versehen eine Toolbar für deinen Browser oder sogar einen neuen installiert, weil zu zu schnell auf weiter geklickt hast. Bei einem Package Manager wird soetwas nicht mitinstalliert.
Package Manager werden über die Kommandozeile / das Terminal , also über Textbefehle gesteuert. Oft gibt es aber auch ein Package, das dir eine grafische Benutzeroberfläche (GUI) für deinen Package Manager installiert.
Die Installation von Packages läuft folgendermaßen ab:
Dieses Flussdiagramm verdeutlicht den Unterschied einer Installation unter Windows mit einem Package Manager und ohne einen.
Beim Updaten von Software gibst du an, welche Packages du aktualisieren möchtest. Dann verbindet sich der Package Manager mit dem Server und gleicht die Versionsnummern ab. Gibt es ein Update, fragt dich der Manager, ob du es installieren möchtest.
Dieses Flussdiagramm verdeutlicht den Unterschied eines Updates unter Windows mit einem Package Manager und ohne einen.
Die Deinstallation läuft ähnlich ab, nur dass der Package Manager keine Serververbindung benötigt.
Dieses Flussdiagramm verdeutlicht den Unterschied einer Deinstallation unter Windows mit einem Package Manager und ohne einen.
Hier erklären wir dir noch einmal Schritt für Schritt, wie du vorgehst, wenn du einen Package Manager installiert hast und mit ihm Software installieren möchtest.
Dieses Flussdiagramm veranschaulicht den Softwarecheck bei der Installation:
Erläuterung zum Flussdiagramm des Softwarechecks
Die Pfeile im Bild sind Entscheidungspfeile:
Für die meisten Betriebssysteme gibt es verschiedene Package Manager, die verschiedene Features mitbringen. Auf mobile Betriebssysteme gehen wir hier nicht ein.
Chocolatey ist ein OpenSource-Package Manager für Windows. Eine Anleitung in unserem Artikel Chocolatey (Windows).
Was du aus den Informationenen dieses Artikels machst, bleibt dir überlassen.
Wir empfehlen:
Kurz gesagt: Der Package Manager verbindet sich mit dem sog. repository (zu deutsch:Lager oder Depot). Dort werden Meta-Informationen zu einzelnen Packages abgerufen. Unter anderem auch die Dependencies (deutsch: Abhängigkeiten) von Packages.
Zum Weiterlesen (zu den Themen Package Manager und Repository)
Deutschsprachige Links:
Das Wiki openSUSE erklärt dir, wie Package Manager genau arbeiten.
Auf openSUSE findest du auch eine Erklärung dazu, was ein Repository ist.
Links in english:
The openSUSE wiki explains exactly how package managers work.
On Quora you can find an explanation of what a package repository is.