Rechtschreibung und Grammatik mit Software prüfen
Hausarbeiten, E-Mails oder Klausuren - fehlerfreies Schreiben ist wichtig.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die nativen Rechtschreibprüfungen von Microsoft Word oder LibreOffice nicht sehr ergiebig sind. Für beide Schreibprogramme gibt es ergänzende Software. Wir stellen dir hier drei Tools vor, mit denen du deine Rechtschreibung und Grammatik überprüfen kannst. Weiter unten findest du Screenshots, die zeigen, dass auch diese Programme noch nicht perfekt sind!
Im Folgenden werden wir immer von Rechtschreibprüfung sprechen. Konkret meinen wir aber die Prüfung der Orthografie, Zeichensetzung, Grammatik und des Stils.
Generelle Hinweise zu digitalen Rechtschreibprüfern
1. Fehlerquote: Online die Rechtschreibung überprüfen zu lassen ist bequem, aber fehleranfällig. Nicht alle Fehler werden gefunden.2. Fachbegriffe: Oft wird von Fachbegriffen oder Namen nicht der richtige Worttyp erkannt. Dadurch kann es passieren, dass nicht alle Fehler erkannt werden! Eine Möglichkeit ist, dass du einfach ein anderes Wort des gleichen Worttyps, Geschlechts und Anzahl einfügst und so die Rechtschreibung für den Rest des Satzes prüfst.
3. Gendern: Wenn du genderst, kann es sein, dass die Software an ihre Grenzen stößt. Je nachdem, wie du genderst (mit Sternchen, Querstrich, Gap, großem Binnen-I etc.) werden dir die gegenderten Wörter wahrscheinlich als Fehler angezeigt.
4. Sie lernen dazu: Rechtschreibprüfer haben meistens ein internes Wörterbuch. Dort sind Wörter gespeichert, die als richtig gelten. Wenn du ein Wort richtig geschrieben hast, aber die Software es nicht erkennt, kannst du es zur Wortliste hinzufügen. Dafür ist meistens jedoch eine Anmeldung notwendig!
Duden-Mentor
Die Dudenredaktion ist die Ansprechpartnerin Nummer 1, wenn es um deutsche Rechtschreibung geht.
In der kostenlosen Variante des Duden-Mentors kannst du bis zu 800 (achthundert) Zeichen (Leerzeichen inklusive) überprüfen lassen.
Beim Duden-Mentor wird dein Text auch auf Stilschwächen hin überprüft.
Es gibt ein kostenloses Browser-Plug-in. Auch dieses ist auf 800 (achthundert) Zeichen beschränkt.
Sprachen: Deutsch.
Lizenz: Freemium.
Link: Duden-Mentor.
LanguageTool
Das LanguageTool bietet viele verschiedene Sprachen zur Rechtschreibprüfung an.
In der kostenlosen Variante kannst du 10.000 (zehntausend) Zeichen (Leerzeichen inklusive) überprüfen lassen.
Beim LanguageTool wird dein Text auch auf Stilschwächen hin überprüft.
Es gibt kostenlose Plug-ins für die Mozilla Firefox und chromiumbasierte Browser (Google Chrome, Brave, Chromium etc.).
Für LibreOffice und OpenOffice gibt es ebenfalls kostenlos ein Add-in.
Sprachen: insgesamt über 20 (zwanzig) Sprachen. Unter anderem Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Polnisch und Persisch.
Lizenz: Open Source und Freemium (Proprietäre Lizenz)\\.
Links: LanguageTool auf Deutsch und LanguageTool auf Englisch.
Grammarly (noch nicht von uns getestet!)
Mit Grammarly kannst du kostenlos englischsprachige Texte verbessern.
Es gibt leider keine Möglichkeit, die Rechtschreibung direkt auf der Webseite zu überprüfen.
Grammarly ist als Plug-in für euren Browser erhältlich.
Sprachen: Englisch.
Lizenz: Free (Proprietäre Lizenz).
Link: Webseite von Grammarly.
Dreifach hält besser
Verlass dich nicht nur auf einen Rechtschreibprüfer aus dem Internet. Du kannst zum Beispiel Texte mit zwei Rechtschreibprüfern überprüfen. Am besten ist es aber immer noch, wenn du dein*e beste*r Prüfer*in wirst. Aktuell sind die künstlichen Intelligenzen und Algorithmen noch nicht so gut, dass sie mit Menschen mithalten können.
Beispiel: Das LanguageTool erkennt im folgenden Satz einen Rechtschreibfehler:
Die Dudenredaktion ist die Ansprechpartnerin Nummer 1, wenn es um Rechtschreibung geht.
LanguageTool erkennt das Wort Dudenredaktion als Fehler (genau genommen: LanguageTool hat das Wort einfach nicht im Wörterbuch).
Die Rechtschreibprüfung der Dudenredaktion erkennt das Wort (alles andere wäre ja auch merkwürdig).
Weitere Beispiele für die Fehleranfälligkeit
Fazit - Was kann ich tun?
Die vorgestellten Tools sind auf jeden Fall hilfreich, aber sie ersetzen nicht deine eigenen Kompetenzen, die du im Bereich Rechtschreibung und Grammatik entwickeln kannst und solltest.
Besuche Rechtschreibkurse, lerne die Rechtschreibregeln und übe regelmäßig.
Lerne gewisse Dinge auswendig oder suche dir Methoden, wie du dir die richtige Zeichensetzung merken kannst. Stelle dir -beispielsweise - die folgenden Fragen:
- Nach welchen Signalwörtern wird typischerweise ein Komma gesetzt?
- Kann ich den Satz umstellen und so erkennen, wo ein Komma gesetzt werden muss?
Wahrscheinlich findest du selbst noch eigene Fragen, die für dich hilfreich sind.
Wenn du Software für deine Rechtschreibprüfung verwendest, solltest du immer noch einmal selbst kontrollieren, ob die Programme auch richtig prüfen.