Allgemeine Informationen zum Thema Datenschutz
Hier kannst du dir einen allgemeinen Überblick über den Themenbereich Datenschutz verschaffen. Diese Informationen sollen dir als Einstieg in das Thema dienen, damit du verstehst wie und warum du deine Privatsphäre im Internet wahren solltest.
Was ist Datenerhebung?
Das Wichtigste zuerst: Die Weitergabe deiner Daten im Internet ist bis zu einem bestimmten Grad unvermeidbar. Dies liegt an der technischen Beschaffenheit vieler Services und Produkte, die du benutzt, um das Internet überhaupt verwenden zu können. Dazu gehören u.a.
- IP-Adressen und der Name deines Internet-Anbieters
- Dein Land und eventuell geografische Koordinaten zu deinem Standort
- Internetbenutzungsstatistiken (Von welcher Seite du kommst und auf welche Seite du wechselst)
- Deine Surfgewohnheiten und Konsum-Vorlieben
- Eigene Interessen durch den Web-Suchverlauf
- Diverse technische Daten über die Software und Hardware, die du benutzt
- Arbeits- und Surfzeiten
Wie ist dieses Interesse an personenbezogenen Daten zu erklären?
Verbinden Sie mehrere deiner Gerätenutzungsdaten miteinander, erhalten Anbieter ein umfassendes digitales (und zu gewissem Grade reelles) Benutzer-Profil von dir. Im Hinblick auf Konsumverhalten und Produktwerbung ist dies eine für Unternehmen sehr lohnenswerte Strategie, ihren Gewinn und deinen Konsum zu maximieren. Ein Verständnis-Beispiel: Apotheken und Supermärkte sichern sich Kundentreue durch ausgewiesene Vorteile für Langzeit-Kunden (Treuepunkte und Angebote), während Internet-Unternehmen versuchen menschliches Verhalten zu ihrem Vorteil zu beeinflussen (maßgeschneiderte Werbung). Das Konzept von Kunden relevanten Produkten ist dabei erstmal gar nichts Negatives, das Problem liegt vielmehr im Mangel von Einfluss des Kunden und der Frage der Relevanz. Mit der neuen DSGVO hat sich die Lage seit 2018 etwas verbessert (z.B. über Cookie-Einstellungen, die allgemeine Informationslage kann jedoch manchmal sehr unübersichtlich sein.)
Was sind die Probleme?
Abgesehen von der oben beschriebenen Durchleuchtung einer „digitalen“ Person kommt ein weiterer wichtiger Faktor hinzu. Nimmt man an, dass Benutzer-Informationen ein gewinnbringendes Wirtschaftsgut ist, stellt sich die Frage, wie mit den eigenen Daten umgegangen werden sollte. Dabei wird dir häufig die Kontrolle über die Erhebung, Verwendung und Weitergabe deiner Daten genommen. Etwas überspitzt dargestellt: Die Unternehmen und die Werbe-Betreiber werden in diesem Kontext zu Kunden, und du (oder eher deine Daten) wirst zum Produkt. Hierzu gehören Zuschauerzahlen und Abspielquoten an denen die Effektivität einer Werbe-Ausstrahlung gemessen wird, Filter- und Suchblasen, Kundenverfolgung über mehrere Webseiten, usw.
Was kannst du dagegen unternehmen?
Willst du diesen Prozess mindern oder gar vermeiden, solltest du dich darüber informieren, welche Schritte man grundsätzlich durchführen kann, um die Sicherheit der eigenen Daten zu steigern und deine Privatsphäre zu erhöhen. In unserer Kategorie zum Datenschutz findest du hierzu praktische Anleitungen und Verweise auf weiterführende Themen und Begriffe.
DSGVO / GDPR und US-Datenschutzgesetze
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die rechtliche Lage zur Handhabung der von dir erhobenen Informationen. Während die USA grundsätzlich auf eine Opt-Out-Option setzt (man muss sich aktiv gegen die Aufnahme der eigenen Daten entscheiden), herrscht in der EU die sogenannte Opt-In-Option vor (der Datenerhebung muss aktiv zugestimmt werden). Dies ist begründet in den Grundfreiheiten von Privatsphäre und Datenschutz, die in der Charta der Europäischen Union verankert sind.
Der wesentliche Unterschied zwischen den USA und der EU im Bereich Datenschutzgesetze und Datenschutz ist ihr Schwerpunkt. In den USA scheint es mehr um die Integrität von Daten als Wirtschaftsgut zu gehen, während die EU mit der GDPR die Rechte des Einzelnen fest vor die Interessen von Unternehmen stellt. In der EU sind es die Unternehmen, die vor dem Gesetz haftbar gemacht werden und zahlen müssen, wenn sie die Daten von EU-Datensubjekten nicht schützen.
Quelle: EU vs. USA: Was sind die Unterschiede zwischen ihren Datenschutzgesetzen?
Die GDPR sieht dabei folgende Rechte für betroffene Personen vor:
- Das Recht, informiert zu werden
- Das Recht auf Auskunft
- Das Recht auf Berichtigung
- Das Recht auf Löschung
- Das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung
- Das Recht auf Datenübertragbarkeit
- Das Recht auf Widerspruch
- Rechte bezüglich automatisierter Entscheidungsfindung und Profiling
Quelle: DSGVO im Detail