LaTeX

Das Textsatzsystem LaTeX wird zum Erzeugen, Editieren und Formatieren von Texten verwendet. Das Satzsystem erfreut sich großer Popularität in wissenschaftlichen Kreisen zur Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen, mathematischen Formeln, Zeitungsartikeln, aber auch Büchern und wissenschaftlichen Artikeln.

LaTeX bietet einige Vorteile für den Anwender:

  • kostenlos
  • plattformunabhängig
  • gute typografische Ergebnisse
  • mathematischer Formelsatz und Graphendarstellungen
  • logische statt physischer Formatierung
  • Stabilität

Die Nachteile sind unter anderen:

  • lange Einarbeitungszeit
  • kein offizieller Support
  • komplizierte Modifikation der Standardlayouts

Es existieren unterschiedliche Editoren, mit denen es möglich ist Texte mit LaTeX zu erstellen und zu bearbeiten.

Es gibt Online sowie Offline Editoren.

Offline

Online

Diese Anleitung dient dazu, einen ersten Überblick in LaTeX zu verschaffen und den Einstieg zu vereinfachen. Sie ist angelehnt an „Eine kurze Einführung in LaTeX“ von Albert Georg Passegger der Universität Wien. Um ein erstes Dokument zu erstellen, empfiehlt es sich auf die Templates von z.B. Overleaf zurückzugreifen. Dort sind die groben Strukturen schon vorgegeben und ihr könnt direkt damit starten euer Dokument zu schreiben. Falls ihr euer Dokument selber anlegen möchtet geben wir im Folgenden einen kurzen Einstieg in die Syntax eines LaTeX Dokumentes und eine Übersicht der wichtigsten Befehle. Ein Vorteil von LaTeX ist, dass ihr durch Googeln eine Antwort auf jede Frage und eine Lösung für jedes Problem findet. Es gibt Foreneinträge und Tutorial Videos zu allen Themen. Man muss also in keinem Fall all diese Befehle auswendig lernen und mit etwas Übung geht das Schreiben eines LaTeX-Dokuments genauso schnell von der Hand, wie das eines Word Dokuments. Als gute Quelle für Informationen bietet sich im Fall von LaTeX Wikipedia an (https://de.wikipedia.org/wiki/LaTeX).

\documentclass{article}

\begin{document}

Hello World!

\end{document}

Man kann den Aufbau in zwei Hauptteile unterteilen. Die Präambel \documentclass{<klasse>} legt die Art des Dokuments fest. Es gibt zum Beispiel article, report, book, beamer. Pakete, die Makros enthalten, können in der Präambel mittels \usepackage[<optionen>]{<paket>} geladen werden (siehe später). Die gewählte Dokumentenklasse kann durch Optionen für das Layout verfeinert werden. Der Aufbau ist \documentclass[<optionen>]{<klasse>}. Mehrere Optionen werden dabei durch Kommas getrennt. Typische Klassenoptionen sind zum Beispiel die Schriftgröße des Dokuments oder das Papierformat. Hier ist die Voreinstellung das amerikanische Papierformat, man kann es mit dem Befehl \a4paper in DIN A4 ändern. Ein ein- oder zweispaltiger Textsatz und die Seitenränder für ein- oder zweiseitigen Druck lassen sich hier festlegen.

Mit dem Hauptteil \begin{document} beginnt das Dokument. Es folgen Text und LaTeX-Befehle für den Textsatz (Formeln, Tabellen, Bilder, etc.). \end{document} markiert das Ende des Dokuments. Eingaben nach diesem Befehl werden ignoriert.

Für spezielle Schriftzeichen (z.B. Umlaute, Akzente), die in den meisten westeuropäischen Sprachen verwendet werden, gibt es verschiedene Pakete, welche die Eingabekodierung festlegen. Unter anderem \usepackage[T1]{fontenc} und \usepackage[utf8]{inputenc}.

Alle anderen überhaupt darstellbaren Zeichen (auch diejenigen, die nicht im Zeichensatz enthalten sind), können über spezielle LaTeX-Befehle erzeugt werden. Diese könnt ihr ganz einfach durch Googeln herausfinden. Für eine schöne Darstellung in PDF-Dateien wird meistens Latin Modern Font verwendet \usepackage{lmodern} . Zur Sprachanpassung muss für Texte, die auf Deutsch verfasst werden, das Paket babel geladen werden \usepackage[ngerman]{babel}

  • amsmath,amssymb: Mathematischer Formelsatz, Schriften, Symbole
  • amsthm: Vorgefertigtes Design für Theorem-Umgebungen
  • geometry: Veränderung des Seitenlayouts
  • graphicx: Einbindung von Grafiken, viele Optionen
  • hyperref: Automatische Erzeugung von Hyperlinks zwischen Querverweisen und externen Dokumenten
  • longtable: Tabellen über mehrere Seiten
  • xcolor: Unterstützt Farbausgabe

Die Titelseite des Dokuments kann mit dem Befehl \maketitle nach \begin{document} automatisch erzeugt werden. Der Inhalt wird in der Präambel mit den Befehlen \title{}, \author{} und \date{} festgelegt. Der Befehl \tableofcontents erzeugt automatisch ein Inhaltsverzeichnis. Dieses basiert auf den Kapiteln und Unterkapiteln, die ihr im Dokument erstellt habt. Die Hierarchie dabei ist \part{} \chapter{} \section{} \subsection{} \subsubsection{}.

LaTeX formatiert Text automatisch im Blocksatz und Zeilen- und Seitenumbrüche werden ebenfalls automatisch durchgeführt. Absätze werden automatisch eingerückt. Diese Einstellungen könnt ihr mit Befehlen manuell an eure Wünsche anpassen. Einige Befehle dafür sind:

  • \, kleiner Abstand zwischen Zeichen
  • ~ Leerstelle ohne Zeilenumbruch
  • \ \ oder \newline Zeilenumbruch ohne neuen Absatz
  • \smallskip,\medskip,\bigskip Zusätzlicher vertikaler Abstand
  • \newpage Seitenwechsel

Auch können auf einfache Art und Weise schön formatierte Listen (\itemize), Tabellen (\tabular), Bilder (\includegraphics), Fußnoten (\footnote) und mathematische Formeln ($…$-Umgebung) eingefügt werden.

Auch ein Literaturverzeichnis kann mit LaTeX sehr einfach mit der thebibliography-Umgebung am Ende des Dokuments angelegt werden. Einträge werden durch den Befehl \bibitem{<label>} angegeben und automatisch nummeriert. Der Eintrag kann dann durch das festgelegte Label mit dem Befehl \cite{<label>} im Text selber aufgerufen werden. Besonders praktisch ist die Kombination aus dem biblatex-Paket und Bibliotheksdatenbank im .bib-Format und JabRef für die komfortable Verwaltung der .bib-Datenbank. Mehr nformationen findet ihr auf Wikipedia: https://en.wikibooks.org/wiki/LaTeX/Bibliography_Management

  • academic_writing/latex.txt
  • Zuletzt geändert: 30/03/2021 16:11
  • von ddmello1