Webbrowser (WB) sind die primäre Steuerungszentrale für den Zugang zum Internet. Sie sind Informationsschnittstellen, da man über sie Informationen sowohl abrufen kann, als auch preisgibt. In diesem Kontext muss man für seine Sicherheit mehrere Entscheidungen treffen:

Die WBs können unter folgenden Modi verwendet werden:

  • No Worry
  • Incognito
  • Stealth
  • Paranoid

No Worry: Hier werden keine speziellen Maßnahmen getroffen, man nutzt die Standardeinstellungen des Webbrowsers zur Privatsphäre.

Incognito: Hier werden zusätzlich die Internetbenutzungshistorie, Passwörter und Cookies nicht gespeichert. Du solltest jedoch dabei diese Informationen beachten, da der Incognito-Modus nicht die Lösung für alles ist.

Stealth: Dieser Modus nutzt Erweiterungen zur Deckung der bestehenden Sicherheitslücken im Icognito-Modus.

Paranoid: Dieser Modus dreht alle Einstellungen, die man trifft auf das Maximum gedreht und schaltet die meisten unsicheren Funktionen aus. Die Idee dahinter: Maximale Privatsphäre, dafür kein Komfort. Hier könntes du bereits über andere Internetbrowser wie Tor Browser bzw. Onion Browser oder die Erstellung getrennter Profile des Internetbrowsers nachdenken.

Alle dieser Modi kannst du übergreifend in deinen Tätigkeitsbereichen (Uni, Arbeit, privat) oder Webseiten-spezifisch nutzen.

Dies sind die Funktionen, über die ein Browser standardmäßig verfügt, um deine Sicherheit im Netz zu gewährleisten. Hier ein kurzer Überblick über die häufigsten Funktionen:

  • „Do Not Track“-Option
    • Social Media-Trackers
    • Cross-Site Tracking Cookies
    • Tracking Content in Private Windows
  • Cryptominers
  • Fingerprinters
  • Phishing- und Malware-Schutz
  • Rudimentäre Ad-Bocker
Eine ungenaue Terminologie, die von den Browsern verwendet wird, um die eingesetzte Verfahren in den Einstellungen zu beschreiben kann, sehr irreführend sein. Google Chrome beispielsweise benutzt Worte wie „gefährliche Ereignisse, voraussagen, schützen, verbessern, etc.“. Worum es genau geht, oder welche Technologien eingesetzt werden, wird hier allerdings nicht klar. Es ist daher wichtig, dass du dich darüber informierst, wie genau Browser mit deinen Daten umgehen, und ob diese Einstellungen wirklich was bringen.

Auf dieser Seite wird zwischen Add-ons (Firefox) und Extensions (Vivaldi / Chrome) unterschieden. Du solltest immer besondere Acht darauf geben was für WB-Erweiterungen (WB-XTs) du installierst, da diese, wenn sie mangelhaft programmiert wurden den Browser zum Absturz bringen können. Dazu kommt auch noch der Fakt, dass einige Erweiterungen selbst Mechanismen einsetzten, die deine Privatsphäre beeinträchtigen können. Hier solltest du die gleichen Kriterien wie bei der Auswahl von Apps beachten.

Ziel dieser Softwares ist es, die Funktionsbreite der WB zu erweitern. Ein Beispiel: Die WB bieten Unterstützungen/Erweiterungen für diverse Web-Technologien, die von Web-Diensten benutzt werden, um ihre Web-Seiten richtig darzustellen. Es gilt hierbei allerdings zu beachten, dass nicht alles was möglich ist auch hilfreich oder gar ratsam ist. Die Weiterentwicklung von Browsern und Erweiterungen verläuft unterschiedlich schnell, Erweiterungen können also obsolet oder veraltet werden. Prüfe also stets, ob dein Browser die Features der Erweiterung bereits anbietet und wie alt die Erweiterung ist.

Das Feinjustieren der Einstellungen des WB und deiner Erweiterungen kann mithilfe dieser Test-Seiten vorgenommen werden.

Hier findest du eine kleine Übersicht von Webbrowser-Erweiterungen, die von uns empfohlen werden. Für mehr Erweiterungen besuche die Seite PrivacyTools.io.

Gegen Tracking

Die hier gelisteten Erweiterungen sind zwar für Chrome ausgelegt,Chrome basierte Browser benutzen jedoch dieselben Erweiterungen. Auch für Firefox gibt es äquivalente (oder teilweise auch gleiche) Erweiterungen.
  • HTTPS Everywhere - Erzwingt sichere Protokolle
  • ClearURLs - Entfernt Zusätze aus Webseiten-Links und macht diese so kürzer und nachvollziehbarer.
  • uBlock Origin - Blockiert Werbeinhalte und somit auch mit diesen verbundene Tracker. WebRTC kann hiermit auch abgeschaltet werden.
  • NoScript - Kann Tracker und zu sperrende Skripte (per Seite oder generell) entfernen und/oder konfigurieren. Beispiele hierfür wären JavaScript, Flash, etc. Dies trägt zu verminderten Daten-Sammlung bei.
  • User-Agent Spoofer - Suggeriert den besuchten Webseiten, dass du ein anderes Gerät benutzt. (Am besten wäre es, wenn du innerhalb der wählbaren Parameter auf zufällig schalten würdest.)

Gegen Cookies:

Zusätzlich zu den Webbrowser-Einstellungen und -Anpassungen, die getrofen werden können, sollen diese Erweiterungen die Kontrolle über die Cookies verbessern. Kommt keine Nachfrage, so darf die Webseite die Cookies nicht speichern.

Für allgemeine Informationen zu Cookies und ihrer Verwendung besucht diese Seite.

  • EditThisCookie - Schützt primär gegen das Speichern von Cookies, du kannst mit dieser Erweiterung aber auch Cookies hinzufügen, löschen, bearbeiten, suchen und (noch bevor eine Webseite nachfragt) blockieren.
  • PopUpOff - Entfernt und verhindert Popups, Overlays und Cookie-Benachrichtigungen. Funktioniert meistens gegen Nachfragen und du kannst die Änderungen live einsehen.

Optional:

BitWarden - Hilft bei der Speicherung und Verwaltung von Passwörtern.

Welchen Browser du unter den meistgenutzten WBs verwenden willst ist eine sehr subjektive Entscheidung. Du solltest dabei jedoch diese Kriterien im Auge behalten:

  • Welches Unternehmen bietet diesen Browser an?
  • Wie transparent ist die Privatsphären-Politik des Browsers/Unternehmens?
  • Welche Grundfunktionen und Risiken birgt der WB?
  • Wie anpassbar ist der WB?
  • Wie erweiterbar ist der WB?
Hier findest du eine Übersicht der relevantesten Browser und ihrer primären Ziele und Verwendungsbereiche:

Chrome - Dieser Browser ist weder Open-Source noch Non-Profit, und deine Privatsphäre gegenüber Google wird absichtlich offen gehalten, sodass du als Nutzer möglichst transparent bleibst. Er verfügt allerdings über eine gute Entwickler-Plattform, und dementsprechend über eine Vielfalt von umfangreichen Erweiterungen.

Chromium - Das Open-Source-Equivalent zu Chrome, dieser Browser hat den gleichen Source-Code wie Chrome, nur ohne die Markenzeichen und Services die Google besitzt. Eine sicherere Alternative zu Chrome.

Vivaldi (basiert auf Chromium ) - Eine Mischung aus Firefox und Chrome, minus der Privatsphäre-Nachteile von Chrome. Dieser Browser könnte für dich interessant sein, wenn du deinen Browser stark anpassen willst.

Mozilla Firefox - Dieser Browser existiert auf Non-Profit-Basis (der Herausgeber verdient aktiv kein Geld an der Software), ist Open-Source, und auf die Wahrung deiner Privatssphäre ausgelegt. Seit 2017 ist Firefox auf die Firefox Quantum umgestiegen, eine schnellere und leistungsstärkere Version des Browsers.

Tor Browser (Firefox Quantum basiert) - Der grundsätzlich sicherste Browser, wenn es um reine Privatsphäre geht. (Ein ähnlicher Effekt kann allerdings auch durch den Einsatz von verschiedenen Mittel, inkl. VPN, erreicht werden.) Verbindungen über das Tor Netzwerk tendieren dazu, langsam zu sein, der Browser ist also eher weniger für den Multimedia-Einsatz gedacht. Dieser Browser ist für absolut sicheres, aber minimalistisches Arbeiten gedacht, die Installation von vielen Erweiterungen würde ihn also mehr oder weniger nutzlos machen.

  • privacy/browser/general.txt
  • Zuletzt geändert: 19/05/2021 13:53
  • von ddmello1